11 min lu
15 Apr
15Apr

Geschenke sind ein wirksames Marketingtool – doch ihre Wirkung hängt stark davon ab, wie Sie sie anbieten. 

Studien zeigen: Kunden, die ihr Geschenk selbst auswählen können, empfinden es als wertvoller und sind eher bereit zu kaufen.


Warum die Auswahl von Geschenken funktioniert


  1. 1. Subjektiver Mehrwert steigt

    Ein passendes Geschenk wird als nützlicher empfunden – selbst wenn objektiv der Wert gleich ist. Praxisbeispiel: Ein Restaurant steigerte seinen Umsatz um 2,35 %, als es Gäste aus mehreren Getränken wählen liess (statt einem Standardgeschenk).

    2. Psychologisches Grundbedürfnis: Selbstbestimmung

    Die Möglichkeit zur Entscheidung erfüllt das Bedürfnis nach Autonomie – ein zentraler Faktor der Selbstbestimmungstheorie (vgl. Xu & Wyer, 2008). Das Gefühl, Kontrolle zu haben, steigert die Zufriedenheit.

    3. Emotionale Identifikation

    Ein ausgewähltes Geschenk wird als „selbst gewählt“ wahrgenommen – was die emotionale Bindung an Marke oder Produkt verstärkt. Es fühlt sich weniger nach „Marketing-Trick“ an und mehr nach einer echten Geste.

    4. Dringlichkeit erzeugt Handlung

    Begrenzte Verfügbarkeit („nur heute“) aktiviert das psychologische Prinzip der Verlustvermeidung (Loss Aversion): „Ich will nicht leer ausgehen – also kaufe ich jetzt.“



Praktische Umsetzung für Ihr Business


Schritt 1: Auswahl begrenzen

Bieten Sie maximal 3–4 Optionen an (Kumari et al., 2022).

➡️ Zuviel Auswahl führt zu Entscheidungsvermeidung (Choice Overload).

Beispiel:

„Wählen Sie Ihr Geschenk beim Kauf ab 50 CHF:

– Powerbank

– Design-Tasche

– Coffee-Mug mit Gravur“

Schritt 2: Bedingungen klar kommunizieren

Transparente Regeln stärken das Gefühl von Fairness.

„Geschenk ab 50 CHF Warenwert. Nur solange der Vorrat reicht.“

Schritt 3: Zeitliche Begrenzung für Conversion

„Heute noch: Geschenk wählen und mitnehmen.“ oder „Nur diese Woche: exklusiv für Schnellentschlossene“.


Wann Sie auf Auswahl verzichten sollten

  • Luxusmarken: Hochpreisige Marken profitieren von exklusiven Überraschungsgeschenken, die Prestige vermitteln (z. B. kostenlose Verpackung mit Goldprägung).
  • Emotionale Käufe: Bei Produkten, die mit Gefühlen verbunden sind (z. B. Schmuck), wirken unangekündigte Geschenke stärker (Laran & Tsiros, 2013).


Zusammenfassung

Auswahl steigert Attraktivität: 3–4 Optionen erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass Kunden ein passendes Geschenk finden.

Autonomie fördert Zufriedenheit: Selbstentscheidung stärkt die Kundenbindung.

Kontext beachten: Luxus- und Emotionskäufe erfordern oft andere Strategien.




Quellen in Englisch:

  • Foubert, B. et al. (2018). Something Free or Something Off?. Journal of Retailing.
  • Xu, A. J., & Wyer, R. S. (2008). The Comparative Mindset. Psychological Science.
  • Laran, J., & Tsiros, M. (2013). The Effectiveness of Uncertainty in Promotions. Journal of Marketing.



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