Es ist, als wären wir in einer neuen Ära. Die Künstliche Intelligenz dringt in Bereiche vor, die einst allein der menschlichen Kreativität vorbehalten war. Nun steht ein neuer Berufszweig im Mittelpunkt: der Prompt Creative Director.
Eine Rolle, die das Potenzial hat, Kreativität neu zu definieren – eine Mischung aus menschlicher Kreativität und technologischer Präzision.
Man könnte den Prompt Creative Director als modernen Architekten bezeichnen – einen, der nicht nur mit Werkzeugen aus Beton und Stahl, sondern mit Code und Algorithmen arbeitet. Er sitzt an der Schnittstelle zwischen Kunst und Technologie, lenkt und formt die kreative Vision, während er die Fähigkeiten der KI nutzt, um Projekte zu verwirklichen.
Doch, er ist kein Techniker. Seine Arbeit erfordert tiefes menschliches und kreatives Gespür, die Fähigkeit, Menschen und AI in Symbiose zusammenarbeiten zu bringen. Ob es um die Entwicklung einer Werbekampagne geht oder um die Gestaltung einer digitalen Geschichte – der Prompt Creative Director hält die Fäden in der Hand. Er entwirft nicht nur Inhalte, er orchestriert den gesamten kreativen Prozess und sorgt dafür, dass die Technologie nicht nur als Werkzeug, sondern als kreativer Partner wirkt.
Die Nachfrage nach dieser besonderen Expertise steigt. Unternehmen setzen vermehrt auf Spezialisten, die technisches Wissen mit kreativer Vision vereinen. Sie benötigen Fachkräfte, die im kreativen Chaos Struktur erkennen und diesen Prozess in erfolgreiche Projekte verwandeln.
Die Rolle des Prompt Creative Directors zeigt auf eindrucksvolle Weise, wie sich menschliche Kreativität und technologische Innovation im Textbereich vereinen. Generative KI agiert hier als technologische Kunstform, die durch präzise Anweisungen des Prompt Creative Directors in der Lage ist, anspruchsvolle und personalisierte Inhalte zu schaffen.
Diese Art der kreativen Zusammenarbeit verschiebt die Grenzen dessen, was Textarbeit leisten kann.
Interessanterweise bleibt diese technologische Kunst - aus unserer Sicht - jedoch auf den Bereich des Textes beschränkt. Im Bereich der bildenden Künste – bei Gemälden, Skulpturen oder anderen von Menschenhand geschaffenen Werken – erfordert echte Kreativität nach wie vor die menschliche Handschrift.
Hier manifestiert sich die Schöpfungskraft auf eine Weise, die durch Algorithmen nicht ersetzt werden kann. Während generative KI im Textbereich eine faszinierende Erweiterung darstellt, bleibt die bildende Kunst weiterhin eine Domäne, die fest in menschlicher Hand liegt.
Prompt Creative Directoren passen sich ständig an neue Werkzeuge und Strategien an. Gleichzeitig eröffnen sich ethische Fragestellungen: Wie viel Raum geben wir der generativen KI im kreativen Prozess?
Trotz der Herausforderungen bietet dieser Beruf einmalige Chancen, die Grenzen der Kreativität neu zu definieren und technologische Innovationen in die kreative Arbeit zu integrieren.
Im Marketing schafft die KI-generierte Influencerin Milla Sofia aus Finnland virtuelle Erlebnisse und arbeitet als digitales Model mit Modehäusern zusammen.
Grosse Marken setzen bereits auf KI-gesteuerte Influencer. Diese virtuellen Persönlichkeiten erobern die Werbewelt im Sturm. Siehe "thediigitals.com"
In der Medienwelt sticht die virtuelle Nachrichtensprecherin KI-Kim aus Südkorea hervor, die so real wirkt, dass Zuschauer sie kaum von einer menschlichen Moderatorin unterscheiden.
Im Kundenservice setzen Unternehmen bereits auf computergenerierte Stimmen wie bei der Software 360ty.world, die rund um die Uhr verfügbar ist und personalisierte Kundeninteraktionen ermöglicht.
Der Beruf des Prompt Creative Directors erfordert kreative Vision, technisches Wissen und die Fähigkeit, komplexe Projekte zu managen. Kommunikationsstärke und die Beherrschung technologischer Tools ergänzen das Profil.
Der technologische Fortschritt führt zur zunehmenden Relevanz des Prompt Creative Directors. Er gestaltet den kreativen Prozess neu und beeinflusst auch die Zukunft der Kreativbranche massgeblich. Die Symbiose von Mensch und generativer KI eröffnet bisher ungeahnte Möglichkeiten für die Gestaltung digitaler Inhalte.
Inzwischen hat sich gezeigt, dass die Zukunft der Kreativbranche genau hier liegt. Die Möglichkeit, Technologie und Kreativität zu vereinen, fasziniert mich. Aber es ist auch eine Herausforderung – nicht nur in Bezug auf die technische Entwicklung, sondern auch ethisch.
Wie weit lassen wir diese Technologie in unsere kreative Welt vordringen?
Welche Rolle behalten wir als Menschen in diesem Prozess?
Dennoch bin ich überzeugt: Wenn wir die richtigen Fragen stellen, wenn wir uns der Technologie mit Respekt nähern, wird uns diese neue Ära der Kreativität weit voranbringen.
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Was denken Sie über die Rolle des Prompt Creative Directors? Sehen Sie Herausforderungen, Chancen oder Beides? Teilen Sie Ihre Gedanken gerne mit uns.
Weitere interessante Quellen
- Virtuelle Influencer:innen - Ein zukunftsweisender Hype von Franziska Frese, auf constructiv.de
- Mensch oder Roboter: Wie werden virtuelle Influencer wahrgenommen?, Bachelorarbeit von Sheryl Boccali, veröffentlicht am 27.05.2020
- China startete bereits 2018 mit einem virtuellen Nachrichtensprecher: Link zum NZZ Magazin-Artikel "Der loyalste Mitarbeiter ist ein sprechender Roboter" von Michael Radunski aus Peking
- Ein Westschweizer Privatsender testete aus der Not heraus Jade, eine Fernsehmoderatorin, die die morgendliche Wettersendung präsentierte. Dem Publikum fiel lange Zeit nicht auf, dass Jade ein KI-Avatar ist. Ursprünglich wollte man die Stelle mit einem echten Menschen besetzen. Weitere Details findest du in dem Artikel "Diese Westschweizer Moderatorin existiert gar nicht" von Lisa Fullemann, veröffentlicht am 24.04.2023.